Kinderkajak Duckling 8

Sperrholz
Hersteller: www.biber-boote.ch, Ruedi Anneler, Büren an der Aare, Schweiz

Ergebnis

Der Kinder-Kajak Duckling 8 aus Sperrholz ist ein leichter Einer-Kajak aus Holz mit einem geschlossenen Deck. Das Boot wurde von Eric Schade, USA, entworfen und gezeichnet. Das Boot ist 2,4 Meter lang und es wiegt zirka 11 Kilogramm.

Wenn man sich richtig dran hält, kann man dieses Kajak wirklich in nur einer Woche bauen. Man sollte aber eine zusätzliche Woche für den Finish einplanen (mehrere Epoxy Schichten auftragen, fein schleifen, vier Mal lackieren und montieren von Lukendeckel-Verschlüssen, Sitz und Rückenlehne). Mit dieser kurzen Bauzeit ist auch sichergestellt, dass die Kinder noch rein passen, wenn das Boot endlich fertig ist.

Motivation

Im Frühsommer 2011 habe ich aus einem Newsletter der Firma CLC erfahren, dass neu ein Kit für den Bau eines Kinderkajaks im Angebot sei. Da mir der Selbstbau meines Kajak Guillemot aus Zeder-Streifen grosse Freude bereitet hat, habe ich spontan zwei dieser Kits für den Bauz von zwei Kajaks für die Kinder einer befreundeten Familie bestellt.

Voraussetzungen

Geduld, Hang zu präzisem Arbeiten und etwas handwerkliches Geschick.

Umgebung
Trockener, wettergeschützter Platz oder Raum mit guter Beleuchtung
Tisch von ca. 80cm Breite und 2,5 Metern Länge (z.Bsp. eine Schalungsplatte auf zwei Unterstellböcken)

Material
Bootsbau-Sperrholz (wasserdicht verleimt), Epoxy Harz und Härter, Glasgewebe, Holzschliff-Pulver und Silica (beide zum Eindicken des Epoxy-Harzes), Gummidichtung für Laderaum-Deckel, Schrauben, Scheiben und Muttern für die Zuhaltungen am Laderaum-Deckel, ein kurzes Stück Alurohr für den Fahnenstangenhalter hinten und das Loch für die Halteschlaufe vorne, ein Tragegriff (hinten am Boot), Schaumstoff für den Sitz, eine Rückenlehne mit Gurt, Klebstoff für das Einkleben des Sitzes im Rumpf, verstellbare Fuss-Stützen, ein kurzes Stück Seil für die Halteschlaufe vorne, Kupferdraht zum Zusammenbinden der Planken.

Werkzeug
Bohrmaschine, Bohrer mit 1.5mm Durchmesser, Flachzange, Seitenschneider, Diverse Klemmen
Raspel, kleiner Einhandhobel, Schleifklotz, Schleifpapier (60-er, 80-er, 120-er und 220-er Körnung)
Schere für Glasgewebe
Mischbehälter für Epoxy, Rührstäbe, Präzisionswaage zum Ansetzen von Epoxy und Härter
Diverse Kunststoffspachtel zum Aufbringen und Verteilen von Epoxy auf Glasgewebe
Diverse Epoxy- und Lack-Roller (ideal ist West-System), diverse Schaumstoffpinsel, Gummihandschuhe, Spiritus zum reinigen und entfetten von Oberflächen, Putzlappen, Klebeband, Plasticfolie

Zwei selbst angefertigte Unterstellböcke für das aufrecht stehende und für das kieloben liegende Boot - nicht unbedingt notwendig - aber eine wesentliche Erleichterung aller Arbeiten am Boot

Duckling 8

Boot aufrecht stehend

Duckling 8

Boot kieloben liegend

 

Beschaffung

Kauf von zwei Kits bei der Firma Chesapeake Light Craft (CLC) in Annapolis in den USA.

Es ist möglich, auch nur den Plan (1:1) für den Zuschnitt des Holzes und den Bau dieses Kajaks zu kaufen. Ob sich das bei einem Kit-Preis von nur US $ 500.- für den gesamten Kit lohnt - der Kit umfasst alles benötigte wie zugeschnittenes Holz, Kupferdraht, Glasgewebe, Epoxy Harz und Härter, Verdickungsmaterialien für die Anfertigung von Verklebungs- und Spachtelmasse, Schaumstoffsitz, Rückenlehne und Beschlagsteile - mag jeder selbst entscheiden. Vermutlich bekommt man in der Schweiz dafür gerade mal das wasserfest verleimte Sperrholz.

Die Transportkosten belaufen sich auf ca. US $ 250.-, dazu kommen der (geringe) Einfuhrzoll in die Schweiz und die Schweizerische Mehrwertsteuer von zur zeit 8% des Rechnungsbetrages (Ware inkl. Transportkosten).

Zusätzlich zum Kit, da darin nicht enthalten, braucht man noch eine verstellbare Füssstütze, einen Handgriff für hinten und eine Büchse Bootslack (mit UV-Schutz für das Epoxy-Harz). Auch das bekommt man zu einem sehr niedrigen Preis bei CLC.

Bau

Galerie

Beschreibung

Beginn 2. Juli 2011, Fertigstellung 25. August 2011 (erstes Boot von Zweien), Bauzeit ca. 45 Stunden

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Erfahrungen und Empfehlungen

Was nicht im Handbuch steht.

Planlage der einzelnen Platten
Die Kanten der einzelnen Sperrholzstücke müssen genau aufeinander passen. Dies gilt vor allem in der Fläche. Teile, die gegeneinander vorstehen, können zwar später abgeschliffen werden, aber dadurch werden Schichten des Sperrholzes abgetragen und damit sichtbar. Das ist festigkeitsmässig kein Problem, sieht aber am fertigen Boot auch nicht richtig gut aus.

Biegespannung der Platten - Form des Boots
Beim angewandten Verfahren - zusammenbinden der Einzelteile mit Draht und anschliessende Verklebung - ergibt sich die Bootsform allein aus dem präzisen Zuschnitt und dem sehr genauen Zusammenfügen dieser Einzelteile.
Es kann vorkommen - insbesondere an Bug und Heck - dass sich die Planke auf einer Seite nach innen und die auf der anderen Seite nach aussen biegt. Das ergibt mit Sicherheit ein schiefes Boot. Bei meinem Boot ist das geschehen. Es ist mir mit vielen Hilfshölzern und Klemmen schliesslich gelungen, die nach aussen gebogene Planke nach innen zu pressen und damit diesen Fehler etwas zu reduzieren. Ganz hinbekommen habe ich es nicht. Ich kann auch kein Rezept für eine Korrektur dieses Fehlers anbieten - vermutlich ist das ein Preis, den man für die gegenüber einem leistenbeplankten Boot wesentlich schnellere Bauweise zu bezahlen hat.

Horizontale und vertikale Ausrichtung
Stitch-and-Glue Boote werden ohne Helling (Form) gebaut. Das erhöht das Risiko, dass das fertige Boot verdreht oder verkantet ist. Auch  hochpräzise geschnittene Einzelteile - wie es die von CLC gelieferten Teile sind - können das nicht verhindern. Die mit Draht fixierten Platten erlauben das Verdrehen des Boots als Ganzes. Vor dem Aushärten der ersten Verklebung muss unbedingt sorgfältig über das Boot gepeilt werden, ob es auch wirklich gerade ist.

Verklebung der Plattenkanten
Ich empfehle, mit Silikat relativ dick angerührtes Epoxy zu verwenden. Es sollte mit einer Injektionsspritze (Einfüllen von hinten ist einfacher als Aufsaugen) sparsam zwischen die Fügekanten eingebracht werden. Wird diese Verklebung nur zwischen den Fixierungsdrähten gemacht, lassen sich diese leichter entfernen, als wenn durchgängig verklebt wird. Es hält auch so.

Ausspachteln im Innern des Boots
Ich empfehle das Abdecken aller Bereiche, die nicht gespachtelt werden sollen, mit Klebeband und Plasticfolie. Das gibt wesentlich weniger zu tun, als das Abschleifen von ausgehärtetem Spachtel an Stellen, an denen er unerwünscht ist. Das Klebeband muss entfernt werden, BEVOR der Spachtel völlig ausgehärtet ist. Das gibt sanft verlaufenden Abschlüsse. Zudem kann unter das Band geratener Spachtel das Abdeckband bombenfest mit dem Boot verbinden.

Weiterführende Informationen

Website Herausgeber / Inhalt

Kanubauertreffen Schweiz

Paul Luginbühl
Organisation von Bootspräsentationen, gemeinsamem Paddeln, Erfahrungsaustausch und der Werbung für den Eigenbau von Kanus

Chesapeake Light Craft

Chesapeake Light Craft, 1805 George Ave, Annapolis, MD 21401, USA
Product Catalog, Tips for Boatbuilders, News & Events, Boatbuilding Classes, Builders Forum

Joubert Sperrholz

Joubert Group, Les Eliots - Rue des Epinées, 16170 Auge-St-Médard (France)
Tel: (33) 05 45 21 62 23
Sperrholz bester Qualität aus legalem, nachhaltigem Anbau in Frankreich und Gabun (Okoume, Pappel und Meranti)

KANUGA
Traditional Canoes and Kayaks

Thomas Einsiedel, Richtweg 59, D-90530 Wendelstein, Deutschland
Kanadier, Kajaks, Zubehör, Bausätze, BoostreparaturenKanubaukurse, Paddelkurse

Sommerfeld + Thiele

Sommerfeld + Thiele GmbH, Deutschland
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