Fichte, Zeder, Glasgewebe, Epoxy
Hersteller: www.biber-Boote.ch, Ruedi Anneler, Büren an der Aare, Schweiz
Das hier vorgestellte, sehr leichte und einfach zu bauende Paddel eignet sich sowohl für Kajaks als auch für Kanadier.
Ich habe es als Ergänzung und zur Verwendung mit dem Kanadier Einplätzer superleicht - Nimrod 12 gebaut.
Ich wollte den oben erwähnten kleinen Kanadier gerne auf dem Boden sitzend mit einem Doppelpaddel fahren. Da ein Kanadier breiter und seine Seiten höher sind als ein Kajak, muss der Paddelschaft und damit auch das gesamte Paddel sehr lang sein. Die erforderliche Gesamtlänge beträgt je nach Boot zwischen ca. 260 cm und 295 cm. Nur so lässt es sich vermeiden, beim Paddeln den Bootsrand nicht mit den Händen zu berühren.
Nicht zuletzt ist dieses selbstgemachte Paddel günstig herzustellen, und sowohl die Herstellung als auch der Gebrauch machen Freude.
Das hier vorgestellte Paddel ist einfach zu bauen. Aber es hilft auf jeden Fall, wenn man etwas Erfahrung mit der Bearbeitung von Holz und nicht gerade zwei linke Hände hat.
Für den Bau braucht man nur einige einfache Werkzeuge:
Plan
Hier das Muster, das ich für mein Paddelblatt verwendet habe.
Material
Der Schaft ist ein Rundholz aus Fichte mit einem Durchmesser von 30mm aus dem Baumarkt, die Blätter bestehen aus an der Schmalseite verleimten Zeder-Leisten (ich hatte die gerade übrig vom Bau eines Zeder-Streifen Kajaks) und die Blattumrandung besteht aus einer gebogenen Esche-Leiste (3x6mm). Wer es schneller und einfacher haben möchte, kann die Blattkante auch mit einer Nylonschnur mit 6 mm Durchmesser schützen. Die wird dann mit eingedicktem Epoxy und Stecknadeln auf die Kante der Paddelblätter geklebt. Für die Blätter kann man Leisten oder ein Brett aus irgend einem nicht zu schweren Holz mit einer Dicke von um die 6 mm verwenden.
Die Blätter werden beidseitig mit einer einfachen mit Epoxy getränkten Lage Glasgewebe geschützt.
Um die Epoxy-Glasgewebe-Beschichtung vor den negativen Auswirkungen des Sonnenlichts (vergilben, rissig werden) zu schützen, muss das gesamte Paddel mindestens fünf Mal mit einem guten Bootslack mit UV_Filter lackiert werden.
Die Leisten und einen Rundstab aus handelsüblichen Hölzern (Eiche,
Buche, Fichte) und
Nylonschnur bekommt man in jedem Baumarkt. Esche gibts beim Schreiner.
Glasgewebe, Epoxy und Bootslack bekommt man im Modellbaugeschäft oder im
entsprechenden Fachhandel.
Baubeginn 13. August 2013, Fertigstellung 17. August 2013, Bauzeit ca. 24 Stunden
Am xxxxxxxxxx beginne ich mit dem Bau.
Die hier aufgeführten Dinge sind für ein gutes Gelingen wichtig. Sie basieren auf meinen Erfahrungen beim Bau des Paddels.
Holz biegen
Ich habe mit einem aus Dämmplatten
und einem Teekocher selbst gebauten Dampfkanal sehr gute Erfahrungen
gemacht. Für das Biegen der Blattumrandung braucht man ein um die 140 cm
langes Rohr. Aber Dämmplatten sind billig, das ist also sicher kein
Problem. Die Platten habe ich mit aufschäumendem Polyurethankleber
verklebt. Damit sind die Nähte auch wirklich dicht. Mit einigen einfach
durch beide Seitenwände der Dampfbox gesteckten steifen Drahtstücken
lässt sich das Holz so in der Box positionieren, dass es rundum gut mit
Dampf umspült wird. Die "Dämpfzeit" pro Zoll Materialstärke beträgt ca.
1 Stunde. Für eine Leiste mit 6mm Stärke sind also 10-12 Minuten o.k.
Blätter biegen
Ich habe mir dafür eine einfache Lehre aus Abfallholz gebaut (ein Brett mit zwei Leisten an beiden Enden)
Blattumrandung biegen
Gebogen wird direkt um den
Blattrand und mit einem aussen liegenden Gurt. Das reduziert die Gefahr
des Reissens und Splitterns auf der Aussenseite.
Aber nun geh hin und baue Dir Dein eigenes Paddel
Es macht wirklich Freude!
Website | Herausgeber / Inhalt |
---|---|
Paul Luginbühl |
|
Suter Kunststoffe AG, Fraubrunnen, Schweiz |