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Schottland - Küsten, Inseln und Hochland

Nach Norden - Fort William-Mallaig-Durness

Die Küste verlassend wenden wir uns nun Fort Williams, Ben Nevis und damit auch Schottland's Norden zu. Radfahren ist hier sehr schön: Kleine Strassen führen uns durch beeindruckende Landschaften mit sehr wenig Verkehr. Zudem besagt eine schottische Verkehrsregel: "Fahre immer in der Mitte der Strasse".

Leider hat die letzte Fähre des Tages, die uns nach Fort William bringen sollte, genau fünf Minuten vor unserem Eintreffen abgelegt. Darum beniessen wir nun erst einmal vom falschen Ufer aus den Blick auf den höchsten Berg Schottlands, Ben Nevis. Dann nehmen wir die unerwartete, dreissig Meilen lange Zusatzschleife um den See herum unter die Räder. Fort William ist heute unser Ziel.

Am nächsten Tag geht es dann mit der hsitorischen Dampfbahn nach Mallaig, einem der grössten Fischereihäfen von Schottland. Auch unsere Räder können wir ohne irgendwelche Probleme mitnehmen. Die Bahn fährt zwei Mal am Tag - eine wirklich lohnenswerte Erfahrung! Der gesamte Trip mit Hin- und Rückfahrt kann gut in einem Tag gemacht werden. Die West Highland Line fährt unter anderem auch über den sehenswerten Glenfinnan Viadukt zwischen Fort Williams und Mallaig.

"North" sagt der Wegweiser, dem wir von nun an folgen werden. Durch raue Berge, über endlose Hügel, aber immer wieder beeindruckt von den dunklen Wolken, der spärlichen Sonne  und dem unvergleichlichen Licht.

Eine andere wichtige Erwerbsquelle für Schottland ist der Lachs, der in riesigen Farmen gezüchtet wird. Die ehemals grossen und stolzen  Buchenwälder wurden von den britischen "Iron Lords" als Futter für die Feuer ihrer Stahlöfen nahezu vollständig ausgerottet. Holzfarmen sind ein Versuch, diese Schäden zumindest ein ganz klein wenig zu beheben. Ihre  nahezu undurchdringlichen Monokulturen sehen hässlich aus und haben ein hohes Risiko für Flächenbrände.
 
Ein Bild mit Seltenheitswert: Wir nutzen eine der seltenen Regenpausen für ein Picknick im Freien. Wie immer ist das Gras viel zu nass, um sich hinzusetzen.

Rinder- und Schafzucht machen die Bauern hier draussen nicht reich,  aber zumindest können einige von ihnen sich damit irgendwie knapp über Wasser halten. Die Hochland-Rinder sind sehr klein und wachsen bei dem kargen Hochlandfutter ausserordentlich langsam. Wegen des begrenzten Nutzens für die Bauern sieht man diese Tiere hier nur noch selten. Die besten Aussichten dazu hat man an festlichen Anlässen wie den Highland Games. Hier zeigen vermögende Gutsbesitzer mit Stolz ihre meist als Hobby gehaltenen schönsten Tiere. Diese scheuen und freundlichen Rinder waren ursprünglich nicht braun, sondern tiefschwarz, was ihnen zusammen mit den langen spitzen Hörnern völlig unberechtigterweise ein bedrohliches und gefährliches Aussehen gab. Sie sind aber wirklich sanft und freundlich und nehmen beim geringsten Anlass sofort Reissaus.

Etwas weiter südlich treffen wir auf eine andere berühmte Rasse schottischer Rinder: Das sind die ein Panda-Bär gestreiften "Belted Galloway".

Immer den winzigenStrassen folgend, entdecken wir aber auch die reichhaltige Auswahl an Wild, das hier heimisch ist. Von den zahllosen Kaninchen über Fasane bis hin zu riesigen und manchmal recht aufdringlichen Hirschen bekommt man hier alles zu sehen. Wie man sieht, ist das Hochland nicht nur für Radler, sondern auch für Fischer, Jäger und Wanderer ein grossartiger Tummelplatz
 
In Durness erreichen wir schliesslich den nördlichsten Punkt unserer Reise. Da ist es Zeit, um wieder mal unseren Sohn zu Hause anzurufen und von ihm zu erfahren, ob er wie vereinbart auch wirklich die Katze und die Hühner füttert.

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