Kreta entdecken mit dem Reiserad

Wir haben viel Zeit - unser Flug nach Wien und Zürich geht erst Nachmittags um halb vier.

Der Weg zum Flughafen erweist sich dann als anstrengender als erwartet. Bei der Planung haben wir angenommen, dass diese Strecke flach verläuft. Es stellt sich aber bald heraus, dass die Strasse nach dem Verlassen von Chania stetig und bis auf über 200 Meter über Meer ansteigt, und das bei dichtem und schnellem Verkehr. Und ausserdem ist es hier jetzt schon morgens um Zehn um die 27 Grad Celsius warm. Wir sind deshalb froh, am Flughafen angekommen zu sein.

Es folgt der übliche Verpackungsstress: Die Pedalen an unseren Rädern müssen abmontiert und die Lenker gelöst und gedreht werden. Zudem müssen wir die heiklen Teile gegen Beschädigungen schützen. Da wir gestern in einem Baumarkt in Chania eine grosse Rolle Blisterfolie und zwei grosse Rollen Klebeband gekauft haben, ist das allerdings kein grosses Problem. Eine Sicherheitsbeamtin kommt vorbei, betrachtet unsere Fahrräder an und merkt an, dass die in Boxen verpackt sein müssten. Wir erklären ihr, dass uns so etwas bei unserer Art des Reisens schlicht und einfach nicht möglich sei. Die zwei freundlichen Damen von Air Berlin, die kurz darauf bei uns vorbei kommen, sehen das allerdings als gar kein Problem an und versichern uns, dass unsere Räder problemlos mitgenommen und transportiert würden.

Da zusätzlich zu jedem Fahrrad nur ein weiteres Gepäckstück erlaubt ist, nutzen wir gerne den Service im Flughafen, unsere je vier Packtaschen mit Plasticfolie als je ein Paket einwickeln zu lassen. Der Mann ist begabt - er fertigt sogar noch einen Tragegriff für jedes Paket. Ein feiner Service!

Der Flieger nach Wien ist schwach besetzt, und unsere Fahrräder hätten problemlos auch mit montierten Pedalen und nicht gedrehtem Lenker in den Frachtraum gepasst. Dasselbe gilt übrigens auch für den Anschlussflug von Wien nach Zürich. Die meisten Geschäftsleute auf dieser Strecke reisen aus zeitlichen Gründen nur mit Handgepäck.

Zwischen Chania und Athen werfen wir einen letzten Blick aus der Luft auf die zahlreichen Inseln mit ihren kleinen Buchten im blauen Meer, bevor die Welt unter einer dicken Wolkendecke versinkt ...