Iron Curtain Trail - Deutschland, Tschechien, Österreich, Slowakei

Modrava - Haidmühle - Haslach an der Mühl - Wullowitz - Nove Hrady

Modrava - Haidmühle

Zu Beginn sehr sanfter Anstieg entlang eines schön gelegenen Baches durch den Wald. Die Strecke weist auch bis zum höchten Punkt auf ca. 1250 M.ü.M. keine extrem steilen Abschnitte auf und ist deshalb gut zu fahren. Auch der zweite Buckel an diesem Tag stellt mit seinen gut 100 Metern Anstieg kein grosses Problem dar. Der Rest bis Haidmühle führt tendenziell meistens abwärts, und auch die kurzen Gegensteigungen sind gut zu bewältigen. Was uns besonders gefällt sind die grossen Lichtungen im Wald, die Ruhe - auch heute sind meistens nur die Vögel und der Wind in den Bäumen zu hören - und die sehr gute Qualität der geteerten Abschnitte während der Abfahrten.  Ein erholsamer Tag nach den Strapazen der vorherigen Etappen.

Wir übernachten im Haidmühler Hof, dem bisher teuersten aber auch mit Abstand besten Hotel auf dieser Reise (wirklich luxuriöses Doppelzimmer für EUR 150.-). Wir brauchen aber weder die im Preis inbegriffenen Bademäntel, noch die bedruckte Stofftasche oder das riesige Angebot an Frottiertüchern. Der im Preis inbegriffene Kaffe und Kuchen allerdings sind uns heute hoch willkommen. Beim Nachtessen bekommen wir interessante Informationen zur Gegend, zum Hotel und den Problemen der Region vom Hotelbesitzer selbst, der sich als gebürtiger Däne vorstellt. Auf den anschliessenden Besuch des Whirlpools, den uns der Besitzer als besonders romatisch anpreist, verzichten wir aber. Wir sind müde und gehen deshalb lieber schlafen :-).

43 Km, aufwärts 718 Meter, abwärts 846 Meter

Haidmühle - Haslach an der Mühl

leichte etappe, kurzer und moderater Anstieg zu Beginn, dann auf zwei aufeinander folgenden "Tafelbergen" immer leicht abfallend entlang dem historischen Holzflösserkanal von Schwarzenbach vom Ende des 18. Jahrundert. Viele kleine Zuflüsse speisen den durchschnittlich 2,5 Meter breiten und einen Meter tiefen Kanal, dessen Wasserstand mit zahlreichen Schleusen gesteuert werden konnte. Das Holz wurde von hier aus via Moldau und Donau bis nach Wien geflösst. Am Kanal selbst sorgten bis zu 800 Personen dafür, dass der Holztransport problemlos verlief.  Interessant ist die Tatsache, dass in diesem gebiet auch die Wasserscheide zwischen der Ostsee und Schwarzem Meer liegt. Direkt unter der Wasserscheide hindurch verläuft ein xx Meter langer Tunnel mit einem wassergefüllten Kanal, durch den das Holz auf die jeweils andere Seite der Wasserscheide transportiert werden konnte. Zur Zeit läuft ein von der EU mitfinanziertes Vorhaben, teile des Kanals zu restaurieren und damit als Kulturdenkmal zu erhalten. Da der Weg entlang des Kanals nahezu eben verläuft, treffen wir hier heute Samstag auf zahlreiche Radler, von denen die meisten mit Mountainbikes mit Elektromotor unterwegs sind. "Selbstantreiber" wie wir sind hier deutlich in der Minderheit. Kirche im Wald des Dorfs ... (Video: Glockengeläute um 12 Uhr Mittags).

verifizieren / ergänzen mit Texten von photographierten Plakaten!

61 Km, hinauf 472 Meter, hinunter 770 Meter

Haslach an der Mühl - Wullowitz

Aufgrund der Etappenplanung haben wir für den heutigen Tag einige Bedenken: Über 1'400 Höhenmeter und 50 Kilometer scheinen uns dann doch ein bisschen viel des Guten zu sein. Schaun mer mal ...

Gleich zu Beginn erwartet uns ein recht langer und gegen Schluss steiler werdender Anstieg von Haslach hinauf nach xxx. Auf der schön geteerten Strasse schaffen wir den mit einigen Schweisstropfen, aber ansonsten eigentlich ganz gut. Die tolle Aussicht auf der Höhe und die nachfolgende rasante Abfahrt auf einer sehr guten Strasse bis kurz vor die Tschechische Grenze entschädigt uns aber vollauf für die vorangegangenen Strapazen. Der Weg, auf den wir danach nach rechts und damit wieder in den Wald abbiegen, ist durch ein Fahrverbotsschild und den Hinweis auf Bauarbeiten gesperrt. Wir haben aber für die Strecke keine andere Wahl, und ausserdem ist heute Sonntag und damit sind hier auch kaum irgendwelche Arbeiten zu erwarten. Der Weg allerdings ist streckenweise in miserablem Zustand - mit feuchter Erde oder grobem Schotter bedeckte Abschnitte wechseln sich ab. Vor allem das Bergauffahren auf den zahlreichen und teilweise recht steilen Anstiegen ist recht kräfteraubend. In einem davon überholen uns drei Mountainbiker, die mit ihren unbeladenen Bikes hier natürlich im Vorteil sind. In xxx kommen wir wieder auf Asphalt. Die Strasse verläuft hier in leichtem Auf und Ab durch eine idyllische, dem Schweizerischen Jura ähnelnde Wiesen- und Waldlandschaft. Es folgt wieder ein Abschnitt mit extremen Löchern und sehr rauhem Belag, und auch die Steigungen nehmen hier wieder zu.

Die letzen Herausforderungen des heutigen Tages erwarten uns dann auf dem Abschnitt zwischen xxx und xxx. Es geht gelich zu Beginn extrem steil bergauf, und Ruedi bläht sich richtiggehend auf, dass er den ganzen ersten Anstieg fahrend bewältigt hat. Therese hat ihr Rad dort mit letzter Kraft gerade mal knapp hinaufgeschoben. Doch Hochmut kommt vor dem Fall: In einer steilen Abfahrt halten wir an, um uns die Überreste eines Bauwerks von 1802 anzusehen. Es handelt sich dabei um ein Überbleibsel einer  einst geplanten und zum Teil auch gebauten Pferde-Eisenbahn, die zusammen mit einem Kanal die Flüsse xxx und xxx verbinden sollte. Es folgt ein steiles Gefälle, eine kleine Welle, und dann geht es wieder kurz und steil bergab. Die Gegensteigung sieht aus wie eine senkrechte Wand. Therese ruft, dass sie nicht so steil sei, wie sie aussieht, und Ruedi zischt an ihr vorbei. Doch die Steigung ist mit mindestens 20% viel steiler als erwartet, und nach einem groben Schaltfehler - der grösste Gang ist hier ganz sicher falsch! - bleibt Ruedi sofort stehen und fällt dann einfach um. Zum Glück hat er nichts abbekommen, nur der Stolz ist ein bisschen angekratzt, aber das ist ja eigentlich nicht so wichtig. Es geht hier wirklich grauslich bergauf - wir sind hier auch mit Schieben nur noch knapp hoch gekommen.

Das Dreieck hinauf nach xxx erparen wir uns, wir schneiden es ab und fahren direkt zur sehr stark befahrenen Strasse xxx hinunter, die uns  zum ungefähr zwei Kilometer entfernten Franzosenhof bringt. Um ungefähr 14.00 Uhr sind wir da. Diese mit einigen Bedenken gestartete schwere Etappe haben wir besser als erwartet geschafft.

Was die Familie von Regina und Johann Pils hier in jahrzehntelanger eigener Bauarbeit geschaffen hat, beeindruckt uns ungemein. Der Mut und die Energie, um ein so schönes Hotel und Restaurant aus einer zuvor beinahe zerfallenden Ruine zu schaffen, ist wirklich bewundernswert. Wir bekommen eine richtiggehende Ferienwohnung mit Küche- und Wohnzikmer, einem sehr grossen Bad mit Wanne, Dusche und WC und ein grosszügiges Schlafzimmer. Und unsere Räder sollen wir gleich in die Wohnung mitnehmen. Welch ein Luxus!          

47 Km, hinauf 1'440 Meter ?, hinunter ??? Meter   

Wullowitz - Nove Hrady

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