Lyon - Genève

Die kurze erste Etappe führt aus der Stadt Lyon hinaus ins ländliche Rhonetal und in den historischen Ort Pérouges. Unterwegs treffen wir nur auf zwei kleine Probleme. Bei Jons kommen wir nur über eine steile Treppe vom Radweg auf die Brücke über die Rhone, und beim Ort La Valbonne versperrt ein sehr grosses Militär-Areal die Durchfahrt auf der zu Hause geplanten Route. Das lässt sich aber problemlos umfahren.

Das auf einem Hügel thronende kleine Pérouges ist noch heute der Inbegriff einer mittelalterlichen Stadt. Während in den alten Tage vor allem der Flachsanbau und die Leinenweberei die wichtigsten Einnhamequellen waren, sind es heute die Touristen. Auch für Filmleute war und ist das einzigartige Ambiente mit den alten Häusern und den schmalen, grob mit runden Steinen gepflästerten kleinen Gassen ineressant. So wurden hier denn auch die Aussenaufnahmen zahlreicher Filme gedreht, wie zum Beispiel "Die drei Musketiere" und "Monsieur Vincent". Der Ort wirkt sympathisch, und er ist wirklich sehenswert.
Wesentlich unsympathischer und extrem negativ aufgefallen ist uns hier allerdings die Gier, mit der Touristen und Hotelgäste des Hauses "Hostellerie du Viex Pèrouges" an der Place du Tilleul regelrecht abgezockt werden. Ein kleines Bier (2.2 dl) kostet hier EUR 4.70, ein zähes halbes Huhn mit ein bisschen mit Käse überbackenen Kartoffeln beim Nachtessen stolze EUR 35.- und ein wirklich sehr bescheidenes Frühstück mit etwas Brot, Marmelade und Michkaffe - etwas Käse bekamen wir erst nach harnäckiger Intervention - extreme  EUR 17.- pro Person.
Wir empfehlen, den Ort zu besuchen, aber das erwähnte Haus zu meiden. Es ist leider das einzige Hotel im Ort und das einzige Restaurant, das hier am Abend geöffnet hat.
Aber es könnte ja sein, dass dem Besitzer einfach der Besuch von Bill Clinton samt Gattin auf Einladung des Französischen Staatspräsidenten so zu Kopf gestiegen ist, dass er jedes Mass verloren hat ...

Wir brechen beizeiten auf, der Tag verspricht heiss zu werden. Meine Routenplanung zur Rückkehr auf die Via Rhona erweist sich als nicht besonders gelungen - ab Meximieux fahren wir auf einer sehr stark befahrenen Strasse in Richtung Rhone. Nach einigen Kilometern können wir aber davon weg auf wesentlich verkehrsärmere, kleine Strassen ausweichen und unsere Reise auf ihnen fortsetzen. Die Via Rhona führt zuerst dem Wasser entlang, und dann durch ein mit kleinen Gewässern und Wäldchen durchsetztes ländliches Gebiet. Nach einem Mittagessen in Morestel fahren wir in Richtung Le Grad Chaffard. Da wir den Abbiegehinweisen unseres GPS Empfängers misstrauen und ihnen nicht folgen, landen wir aber schliesslich im Dorf Avenières ganz oben auf dem Hügel. Das wäre nicht notwendig gewesen. Mit dem auf dem GPS Empfänger neu eingestellten Ziel finden wir aber unsere Unterkunft, die unten in der Rhoneebene liegende Le Domaine du Chaffard aber am Ende doch noch.

Die Unterkunft erweist sich als wahre Perle:
Der Empfang ist freundlich, das gleich beim Ankommen spendierte Bier mundet vorzüglich, das grosse Zimmer im vom Besitzer eigenhändig renovierten Nebengebäude gefällt, und auch das feine Nachtessen im Kreise der Familie mundet uns vorzüglich. Interessante Gespräche um Gott und die Welt und insbesondere um das Leben in Frankreich mit allen sienen Freuden und Nöten runden diesen netten Aufenthalt ab. Wegen des grossen Parks und des Swimming-Pools ist diese Unterkunft auch für Familien mit Kindern sicher ein Volltreffer. Unsere Empfehlung: Hin gehen und geniessen!

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