Slowenien per Rad

Sonne und Rückenwind! Radlerherz, was willst Du mehr?

Zu Beginn wieder mal eine gute Strasse mit schnellem Verkehr. Da es Sonntag morgen ist, hält er sich allerdings in Grenzen. Aber auch hier wird trotz Gegenverkehr oftmals riskant überholt.

Die gesamte Strecke zurück zum Mittelmeer ist landschaftlich interessant. Nach ca. 30 Kilometern besteht die Möglichkeit, die St. Kazian Höhlen zu besuchen (in Skocian, ca 2 km links von der Route).

Kurz nach Crni-Kal nehmen wir den Abzweig in Richtung Socerb. Socerb ist eine alte Burg, die unmittelbar an der Abbruchkante des Karsts steht. Der Parkplatz bei der Burg von Socerb wird von Wanderern und Bikern oft und gerne als Ausgangspunkt für Ausflüge entlang der Karst-Abbruchkante benutzt. In der Burg befindet sich heute ein exklusives Restaurant. Die Aussicht von hier oben auf Koper, Triest und das Mittelmeer ist überwältigend. Von der Gastronomie kann man das leider nicht sagen - das Restaurant ist nur Abends offen und bedarf zudem der Voranmeldung.

Zurück auf der Route fahren wir kurz nach Rizana den zweiten Abstecher dieses Tages. Dieser führt in das Dorf Hrastovlje und zur dort gelegenen Wehrkirche. Der Weg dahin ist anspruchsvoll, vor allem der letzte Kilometer ist ausgesprochen steil. Die dreischiffige romanische Kirche der heiligen Dreifaltigkeit Sveti Trojica ist von einer im 16. Jahrhundert gegen die Türkengefahr errichteten Wehrmauer umgeben. Hoch auf einem Hügel thronend, sieht sie eher wie eine Festung aus denn wie eine Kirche. Die im Jahre 1490 vom Maler Janez aus Kastav im Innern aufgetragenen herrlichen Fresken zeigen verschiedene biblische Motive und den berühmten "Totentanz". Ein wirklich lohnender Besuch! Falls das Burgtor geschlossen sein sollte, soll der Schlüssel im Dorf im Haus Nr. 30 erhältlich sein.

Zurück auf der Route erklettern wir einige weitere, teilweise auch unerwartete Steigungen - und stürzen uns schliesslich doch recht müde geworden aber glücklich auf der mit 11 - 15% wirklich steilen Strasse hinunter nach Skocian. Ab hier folgen wir den Radweg-Wegweisern und finden so problemlos den neben der Autobahn verlaufenden Radweg nach Koper. Direkt am Meer empfängt uns heute das schön gelegene Hotel Koper mit einem grosszügigen Wohn- und Schlafzimmer und mit einer exzellenten Sicht auf den Hafen.

Der Spaziergang durch Koper ist leider nicht besonders attraktiv. Wir sehen eine Stadt, die zerfällt. Nur einige wenige Häuser sind restauriert, aber bei sehr vielen anderen fault das Holz und es bröckelt der Putz. Es muss aber auch gesagt werden, dass etliche Anstrengungen unternommen werden, um diesen Zustand zu beenden - vor allem am neuen Hafen von Koper wird jetzt mit Hochdruck gebaut.

Unterkunft Hotel Koper ***, sehr grosse Suite mit Meerblick Doppelzimmer EUR 116.-, Personal sehr freundlich, Fahrräder im Hotelinnern (Eingangshalle) abstellen kein Problem